Carola Brockoff Rogier Samuels WETA-Workshop am 15.11.2003 auf der RingCon
Bericht von Mortica

Was soll man über die WETA-Make-Up-Artists sagen? Beeindruckend, hervorragend, sympathisch, toll, genial ... all das und noch viel mehr!

Rogier und Carola, zwei Make-Up-Artists von WETA, waren auf der RingCon 2003 um uns Fans zu demonstrieren, wie man einen Ork erschafft. In drei Stunden verwandelten die beiden die Freiwillige, Regina, in einen furchterregenden Ork. Hätte man es nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte man am Ende nicht geglaubt, dass der entstandene Ork und Regina wirklich ein und dieselbe Person waren.

Während der Arbeit erzählten Rogier und Carola Geschichten vom Set und wie sie von WETA für HdR engagiert wurden. Die beiden plauderten mit viel Charme und Witz, beantworteten alle gestellten Fragen und arbeiteten gleichzeitig permanent an ihrem Ork.

Die Zuschauer erfuhren viele Details über professionelles Film-Make- Up. So machten die beiden WETA-Spezialisten auch noch einmal deutlich, wie wichtig die korrekte Maskenentfernung ist. Einen Ork aus seiner Maske zu schälen dauert etwa eine Stunde, aber die Maske einfach herunterzureißen würde die Haut sehr schädigen und reizen. Um also am nächsten Tag wiederum problemlos in eine Orkmaske schlüpfen zu können, muss die Maske von Profis wieder langsam und vorsichtig entfernt werden. Wir erfuhren auch einiges über die verschiedenen Materialien die für Masken verwendet werden und die unterschiedlichen Klebstoffe und Schminkutensilien.
Wie schwierig es ist, einen Ork darzustellen zeigt auch folgendes Beispiel: Die Schminkprozedur für die Szene mit dem "neugeborenen" Ork in "Die Gefährten" forderte Höchstleistungen von Schauspieler und den Maskenbildnern. Der Schauspieler stand ab Mitternacht für 8 Stunden in der Maske um für die Szene präpariert zu werden (und mit "er stand", meine ich, er musste wirklich stehen). Dann drehte er 14 Stunden und im Anschluss, musste er noch zwei Stunden abgeschminkt werden. Da will man doch lieber kein Ork sein.


Ein Ork entsteht
© Ivy_Burrows

Zudem erfuhren wir nette Anekdoten von den Dreharbeiten. Zum Beispiel wurden von verschiedenen Schauspielern Kopfabgüsse gemacht, um deren Masken beliebig oft herstellen zu können. Beim Abguss von John Rhys-Davies stand dieser plötzlich auf um stöhnend herumzuwanken. Die Make-up-Artists befürchteten, er hätte Angstzustände oder er würde zu wenig Luft bekommen. Sie versuchten also ihn zu beruhigen, aber er wankte weiter ächzend umher. Sie führten ihn schließlich besorgt wieder zum Stuhl um ihm die Gummischicht abzunehmen und als er darunter hervorkommt fragt er: "Na, wie hat Euch meine Interpretation des Monsters aus dem Sumpf gefallen?"

Zurück zur Maske des RingCon-Orks. Es war faszinierend zu beobachten, wie Schicht für Schicht der Maske aufgetragen wurde. Begonnen wurde übrigens mit den Zähnen, damit die Gesichtsmaske richtig aufgeklebt werden konnte. Regina durfte die Zähne dann später aber wieder herausnehmen, was sie sichtlich freute. Als das Orkgesicht und die Ohren fertig aufgeklebt waren, wurde dem Ork die richtige Gesichtsfarbe verpasst. Erst wurde mit Schwämmchen die Grundfarbe aufgetragen und zum Ende wurde dann geairbrusht. Die Resultate der Feinarbeiten konnte man vom Zuschauerraum gar nicht mehr erkennen. Aber wie meine Rogier so schön: "Bei einer Nahaufnahme kann man den Unterschied erkennen." Im Anschluss bekam "unser" Ork dann Haare, die schichtweise angeklebt wurden.

Jetzt wurde der Ork fertig eingekleidet. Schuhe, Rüstung, Arm- und Beinschoner. Der Ork sah nun schon extrem gefährlich aus. Zum Abschluss wurde der Ork noch etwas mit Schleim verschönert und fertig war das Meisterwerk.

Es brauchte ungefähr drei Stunden um aus einer normalen RingCon- Besucherin einen gefährlichen Ork zu zaubern. Und es war einfach faszinierend dieser Verwandlung beizuwohnen.

Ork
© Stephanie Pollock

Ich verneige mich ganz tief vor allen Make-Up-Artists. Ganz besonders natürlich vor den WETA-Künstlern Rogier und Carola und ihren Kollegen.



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